Definition Uhrenglas

Das Uhrenglas hat die Funktion die Uhr vor Staub, Schmutz und anderen schädigenden Faktoren. Das Uhrenglas besteht aus verschiedenen Materialienen, die sich grob in drei Kategorien aufliegern lassen: Das sehr robuste und hochwertige Saphirglas, Mineralglas, welches aus gehärtetem Kristallglas hergestellt wird und Kunstoff. Die Unterschiede sind dieser Materialien sind nur sehr schwer für den Laien zu erkennen. Je nach Uhr und dessen Funktion muss das Glas bestimmten Anforderungen genügen. Jedes Material hat verschiedene Vor- und Nachteile zu bieten. Kunststoff ist beispielsweise sehr leicht und schlagkräftig. Dies wird allerdings im weiteren Verlauf näher erläutert.

Unterschiede von Saphirglas und Mineralglas

Uhrenglas-bei-ArmbanduhrenSaphirglas ist im Gegensatz zu Minaralglas viel kostenspieliger und wird deswegen größtenteils für hochwertige Herrenuhren verwendet. Dieses ist ein synthetisches Produkt, welches in einem Verneuil-Verfahren hergestellt wird. Das bedeutet, dass seine Härte mit beispielsweise einem Saphir vergleichbar ist. Das Mineralglas hingegen ähnelt von seiner Struktur her dem Quarz. Beim Mineralglas handelt es sich um gehärtetes Kristallglas. Dieses Glas ist viel kostengünstiger, als das Saphirglas, deswegen findet es lediglich im niedrigen bis mittleren Preissegment Verwendung.
Mineralglas ist generell viel anfälliger, als Saphirglas- Vor allem wenn es um Kratzer auf dem Glas geht. Wenn die Uhr zudem unglücklich auf einen harten Boden fällt, dann ist die Gefahr groß, dass das Uhrenglas bricht. Beim Saphirglas können etwaige sogar Kratzer herauspoliert werden. Dafür ist anzumerken, dass Mineralglas nicht vergilben kann und zudem absolut feuchteresistent ist. Zudem gewährt das M-ineralglas das einwandfreie und klare Lesen des Ziffernblattes. Das Saphirglas hingegen bricht möglicherweise den Lichteinfall so stark, dass das Lesen des Ziffernblattes stark beeinträchtigt werden kann.

Armbanduhren mit Kunststoffglas

Anfangs kommt das Kunststoffglaus aus den USA. Zunächst aber weigerte man sich auf dem deutschen Markt diese Uhren anzufertigen. Doch wurde in den dreißiger Jahren eine Firma gegründet, die fortan Uhren mit Kunststoffglas anfertigte. Anfangs wurden diese aus Kunststofftafeln angefertigt. Ab den fünfziger Jahren aber werden Kunststoffgläser aus billigerem Granulat verwendet. Kunststoffgläser generell sind sehr leicht und vor allem auch schlagfest, allerdings sehr anfällig für Kratzer. Es gibt dafür jedoch ein spezielles Verfahren, um die Kratzer wieder wegpoliert zu bekommen. Zudem lassen Kunststoffgläser nur sehr geringfügig Wasser in die Uhr. Bei Taucheruhren beispielsweise sind diese Gläser besonders dick angefertigt worden und verfügt zudem über eine spezielle Armierung. Diese armierten Gläser besitzen zudem einen Metallring an der Basis der Uhr, der vor einer Verformung oder etwaigen Schrumpfen schützt. Von daher kann man sagen, dass das Kunststoffglas besondere osmotische Eigenschaften hat.

Armbanduhren mit Mineralglas

uhr-mit-mineralglasMineralglas ist noch härter, als Kunststoffglas. Es hat in einem unbehandelten Zustand eine Härte von etwa 400 Vickers, womit dieses Glas in etwa 20-mal härter ist, als das zuvor erwähnte Kunststoff. Sie sind zudem weder osmotisch, noch vergilben sie schnell. Allerdings kann das Uhrenglas schnell Schaden annehmen und im schlimmsten Fall sogar brechen. Dabei können feinste Glassplitter in das Innere der Uhr gelangen und diese dabei komplett zerstören. Mineralglas besteht eigentlich aus üblichen Fensterglas, wird aber teilweise zusätzlich gehärtet. Das Ganze passiert in einem chemischen Verfahren. Demnach kann man zwischen zwei verschiedenen Varianten des Mineralglases unterscheiden: Das unbehandelte Glas, welches dem normalen Fensterglas ähnelt und das gehärtete Glas. Bei gehärtetem Glas ist verfügt die Uhr über weitaus mehr Stoßresistenz und Wiederstandsfähigkeit. Zudem gewährt Mineralglas bei Uhren eine klare Sicht beim Lesen des Ziffernblattes, kann also etwaige Spiegelungen vermeiden.

Armbanduhren mit Saphirglas

uhr-mit-saphirglasDas Saphirglas ist der König unter den Uhrengläsern zu sein, denn dies ist das härteste und qualitativ hochwertigste Material der Welt. Nur Diamanten übertrumpfen dieses in ihrer Härte. Das hat zur Folge, dass das Saphirgglas bei Uhren unglaublich kratzsicher ist. Der einzige kleine Nachteil, der bei diesem Glas zu verzeichnen ist, ist dass etwaige Sonneneinstrahlung oder andere Lichtquellen das Lesen des Ziffernblattes beeinträchtigen können. Dafür wurden allerdings bereits spezielle Beschichtungen entwickelt, die dies erfolgreich verhindern können. Der künstliche Saphir hat am Anfang die Form einer längliche Birne, aus der man die Uhrengläser scheibenweise heraus schneidet, die danach aufwändig geschliffen und anschließend poliert werden. Der hohe Preis kommt weitestgehend dadurch zustande, dass sowohl der Rohstoff, als auch die Bearbeitung extrem aufwändig sind. Trotzdem ist zu verzeichnen, dass sich das Saphirglas als Uhrenglas ab einem gewissen Preissegment vollständig etabliert hat.

Kratzfeste Uhrengläser

Der höchste Anspruch an ein Uhrenglas ist wohl derjenige, dass die Uhr nicht schnell verkratzt, vor Feuchtigkeit optimal geschützt und vor allem bruchsicher ist. Mineralglas ist, wie bereits erläutert, sehr viel anfälliger, als das teurere Saphirglas. Obwohl das Mineralglas weitestgehend zusätzlich gehärtet ist, kann es mit dem Saphir-glas keineswegs mithalten. Dazu muss die Uhr nur unglücklich auf einen harten Boden fallen. Somit ist es auch klar, dass das Mineralglas viel kratzanfälliger ist, als sein Konkurrent. Beim Saphirglas müsste man schon zu einem Diamanten greifen, um das Uhrenglas langfristig und unumgänglich zu beschädigen. Meistens kann aber sogar dieses Schaden durch eine entsprechende Politur behoben werden. Bei einem Uhrenglas aus Mineral ist diese Politur nicht besonders wirtschaftlich. Hier empfiehlt sich eher ein Auswechseln des gesamten Glases.

Uhrengläser mit Antireflexionsbeschichtung

uhrenglas-mit-antireflexions-beschichtungDer einzige, bereits erläuterte Nachteil eines Saphirglases ist das stärkere Lichtbrechen dieses Minerals. Dadurch ergeben sich meist störende Reflexionen auf dem Uhrenglas. Aus diesem Grund werden die Saphir-gläser bei hochwertigen Uhren in einem zusätzlichen Schritt entspiegelt. Dies wird durch das Auftragen einer aufgedampften, chemischen Schicht erreicht, was gegebenenfalls ein paar Nachteile bergen kann, denn diese Schicht ist weitaus nicht so beständig, wie das eigentliche Saphir-Glas. Manche Hersteller verspiegeln aus diesem Grund nur 50% und damit nur die Unterseite der Uhr – dafür bleibt aber die resistente Außenhaut der Uhr bestehen. Allerdings gehen manche Hersteller da noch einen Schritt weiter, denn inzwischen gibt es dafür auch eine besondere Beschichtung, die zudem sehr resistent ist.