Welche Funktion hat eine Gangreserve bei mechanischen Uhren?
Die Gangreserve liefert eine Zeitspanne, die bis zum Stillstand einer Uhr verbleibt. Damit die Uhr in Betrieb bleibt, wird eine sogenannte Zugfeder im Federhaus platziert, über die Aufzugskrone gezogen und somit eine Spannung erzeugt. Lässt die Spannung einmal nach, führt dies zum Stillstand der Uhr, sodass die Zugfeder wieder erneut gespannt werden muss, um die Uhr zum Laufen zu bringen. Diese Uhrentechnik existiert nur bei mechanischen Uhren. In einigen, besonders in den teureren Modellen der mechanischen Uhren, kann eine Gangreserveanzeige enthalten sein. Diese gibt Auskunft über die Zeit, die noch vorhanden ist, bis die Gangreserve und somit die Uhr zum Stillstand kommt und erneut in Gang gebracht werden muss.
Was versteht man unter der Ganggenauigkeit?
Als Ganggenauigkeit bezeichnet man die genaue Anzeige der Uhrzeit innerhalb eines Tages. Weicht diese Anzeige von der tatsächlichen Uhrzeit ab und differenzieren sich die täglichen Abweichungen untereinander, ist die Ganggenauigkeit nicht mehr gegeben. Die Abweichungen werden auch als Gangfehler bezeichnet und können neben einem mangelhaften Uhrwerk oder einer Verschmutzung der Gangreserve auch durch äußere Einflüsse, wie Temperatur- oder Luftdruckänderungen hervorgerufen werden. Die normale Abweichung der Ganggenauigkeit liegt in der Regel zwischen 10 und 30 Sekunden/Tag. Dieser Wert kann bei hochwertigen Uhren auf 6 Sekunden/Tag sinken.
Welche Uhrenfehler gibt es?
Als Uhrenfehler bezeichnet man zum einen den eben genannten Gangfehler, der sich durch eine Verschiebung der Zeit von einer vorgegebenen Bezugszeit, die als „Normalzeit“ bezeichnet wird, auszeichnet. Diese Veränderungen können entweder steigend, fallend, veränderlich, konstant oder stetig auftreten. Ein weiterer Uhrenfehler ist der Standfehler. Als einen solchen bezeichnet man die eben genannten Abweichungen der Bezugszeit über einen längeren Zeitraum. Die ist eine konstante Abweichung. Hierbei ist jedoch kein Fehler im Gang oder der Gangreserve der Uhr verantwortlich, sondern lediglich die eingestellte Sollzeit
Die Ganggenauigkeit bei der Automatikuhr und mechanischen Uhren
Da sich die Ganggenauigkeit von Uhren als Qualitätsmerkmal durchgesetzt hat, sind Abweichungen nicht unbedeutend. Eine Automatikuhr weist eine Gangabweichung von +30 Sekunden/Tag auf. Durch die eben genannten Faktoren kann die Ganggenauigkeit beeinträchtigt werden, aber auch durch die Tragweise der Uhr. Die Ganggenauigkeit von mechanischen Uhren hängt größtenteils von der Präzision und dem Können des Uhrmachers ab. Um das Uhrwerk so genau wie möglich zu justieren, ist großes Fingerspitzengefühl notwendig. Es sind verschiedene mathematische Formeln notwendig, um die Ganggenauigkeit von mechanischen Uhren festzustellen. Dabei wird die sogenannte Verzahnungsgeometrie der Gangreserve angewandt. Demzufolge entscheiden oft auch nur minimale mechanische Eigenschaften, wie die Art der Lagerung oder des Drehmoments über die Ganggenauigkeit. Im Gegensatz zu der Automatikuhr haben mechanische Uhren ein sogenanntes „offizielles zertifiziertes Chronometer“-Uhrwerk.
Die Ganggenauigkeit bei Chronometern
Eine Uhr darf sich als Chronometer nur dann bezeichnen (nicht zu verwechseln mit einem „Chronographen„), wenn ihr Uhrwerk eine Prüfung des Schweizer Observatoriums Contrôle officiel suisse des chronomètres (COSC) bestanden hat. Die Toleranz der täglichen Gangabweichung liegt bei Uhr mit einer Gangreserve, das größer als 20 mm ist, liegt bei maximal 2 Sekungen pro Tag und bei einer Uhr mit einer Gangreserve, die kleiner als 20 mm ist, wird eine Gangabweichung bis zu 3,4 Sekunden pro Tag toleriert. Die Tests zur Feststellung der Genauigkeit des Ganges werden unter folgenden Prüfkriterien durchgeführt:
- Gang bei 23 Grad, bei 8 Grad und bei 38 Grad
- dynamischer Gang
- Temporärer Effekt mechanischer Erschütterungen
- Chronometer sind bekannt für ihre verhältnismäßig geringe Gangabweichung.
Die Ganggenauigkeit bei Quarzuhren
Der normale Durchschnittswert der Gangabweichung von Quarzuhren liegt zwischen 10 – 30 Sekunden im Monat. Eine Quarzuhr muss öfter synchronisiert werden als andere Uhren, da die Abweichung des Ganges des Öfteren auftritt. Diese Uneinheitlichkeit der Gangreserve kann durch folgende Faktoren minimiert werden:
- konstante Temperatur
- Anbindung an Funkuhren
- Temperaturkompensation
- Betrieb des Schwingquarzes in einem Quarzofen
Ich verwende auch ein kleines Hämmerchen, weil es bei mir öfters vorkommt, dass die Schraube zum Verstellen festsitzt. Ein paar kleine Schläge mit dem Hämmerchen auf die Schraube und auch auf alle sonstigen beweglichen Teile, gegebenenfalls auch kräftig mit Ballistol
einsprühen, und schon hat man das meiste geschafft. Hat gut funktioniert bei einer Breguet Tourbillon.