Die besten Uhren mit ewigem Kalender
Was genau ist ein ewiger Kalender?
Genaugenommen biete ein ewiger Kalender die Möglichkeit für ein beliebiges Jahr den zu dem Datum zugehörigen korrekten Wochentag ablesen zu können. Der ewige Kalender berücksichtigt somit den Wechsel zwischen 28, 30 und 31 Tagen im Monat sowie die Schaltjahre.
Die Einführung von Schaltjahren wurde erstmals durch Julius Caesar 45 vor Christus eingeführt. Nach dem sogenannten julianischen Kalender hatte das Jahr somit eine durchschnittliche Länge von 365,25 Tagen. Dadurch war es 11 Minuten und 14 Sekunden länger als das tropische Jahr. Die Grundlage unserer Zeitrechnung basiert auf dem tropischen Jahr und somit verschoben sich im Laufe der Jahrhunderte die Feiertage in erheblichen Maße.
Diese Tatsache ärgerte besonders die Kirche, da sich zum Beispiel das wichtige Osterfest immer mehr in Richtung Sommer verschob. Papst Gregori führte aus diesen Grund den gregorianischen Kalender ein. Der große Unterschied zum julianischen Kalender ist, dass alle Jahrhunderte die nicht durch 400 teilbar sind keine Schaltjahre mehr sind. Zusätzlich strich der Papst Gregori zehn Tage des laufenden Jahres, um eine Angleichung an das tropische Jahr wiederherzustellen. Durch diese Änderungen hat das gregorianische Jahr lediglich 26 Sekunden mehr als das tropische Jahr.
Auch in der Handwerkskunst der Uhrmacher findet der Ausdruck ewiger Kalender Verwendung. Taschen- und Armbanduhren mit diesem komplexen Mechanismus des ewigen Kalender Uhrwerks werden auch als Grande Complication, bezeichnet. Die aufwendige und handwerklich sehr anspruchsvolle Herstellung dieser Kalenderfunktion, immer in Handarbeit, macht Uhren mit ewigen Kalender-Komplikationen zu teuren Raritäten. Einige dieser Uhren können zusätzlich zur Uhrzeit und dem Datum auch noch die Mondphase und das Mondalter anzeigen.
Der Osteralgorithmus – die Gaußsche Osterformel
Ostern fällt jedes Jahr auf einen anderen Tag. Und das Osterdatum bestimmt den gesamten Jahresrythmus. Auf Grund dieser beiden Tatsachen ergab sich jahrhundertelang das Problem der Berechnung des Osterdatums. Die Bischöfe hatten sich im ersten Konzil von Nicäa im Jahr 325 darauf geeinigt, dass das Osterfest immer am ersten Sonntag nach dem Vollmond im Frühling gefeiert wird. Problematisch war bei dieser Berechnungsgrundlage allerdings, dass der Kirchenmond nicht identisch mit dem wirklichen Mondumlauf war. Eine exakte Berechnung war zu dieser Zeit noch nicht möglich. Daraus resultierend gab es, trotz der Absprache der Bischöfe, kein einheitliches Datum für das Osterfest.
Der deutsche Mathematiker Carl Friedrich Gauß entwickelte eine Formel zur einheitlichen Berechnung des Ostersonntags. Mit der Hilfe mehrere Konstanten, die sich unter anderem aus dem ewigen Kalender ergeben, konnte nun das Datum des Ostersonntags bestimmt werden.
Wie funktioniert ein ewige Kalender
Die Komplikation des ewigen Kalenders gehört zu den Grande Complication und diese Konstruktionsleistung wird nur von wenigen Uhrenmachern beherrscht. Die Mechanik der Uhren muss nicht nur den monatlichen Wechsel zwischen 28, 30 und 31 Tagen, sondern auch noch alle vier Jahre den 29 Februar berücksichtigen. Zusätzlich zu dieser schon sehr anspruchsvollen Kalenderfunktion muss die Mechanik der Uhr auch alle 100 Jahre ein Schaltjahr überspringen.
Der ausgeklügelte Mechanismus wird von Hand gefertigt und basiert auf Programmrädern mit unterschiedlich tiefen Ausfräsungen. Kein Wunder das Uhren mit ewigen Kalender Uhrwerk nur von wenigen Manufakturen angeboten werden können. Diese Uhren haben den Aufwand der Kalenderfunktion entsprechend einen hohen Preis, aber können auch über Generationen weitergegeben werden.
Kalender-Komplikationen bei Uhren
Was sind eigentlich Komplikationen bei einer Uhr? Diese bezeichnen alle Funktionen einer mechanischen Uhr zusätzlich zur Anzeige der Sekunden, Minuten und Stunden.
Die Anzeige eines einfachen Datums, der Mondphase oder einer zweiten Zeitzone sind simple Komplikationen bei einer Uhr. Die ewige Kalender Komplikation gehört zu den Meisterleistungen der Uhrmacherei.
Es gibt verschiedene Kalender-Komplikationen wie den Vollkalender, der eine einfache Kalenderfunktion bei mechanische Uhren ist. Diese Kalender-Komplikation kennt die Monatslänge nicht und berücksichtigt auch keine Schaltjahre. Diese Uhren müssen händisch jeden Monat auf das richtige Datum eingestellt werden.
Der ewige Kalender ist aufgeteilt in den halbewigen und den ewigen Kalender. Der ewige Kalender kennt das alle 100 Jahre ausfallende Schaltjahr. Im Gegensatz hierzu muss beim halbewigen Kalender dieses händisch nachgestellt werden. Diese Kalenderfunktion wird somit zu Recht zu den Grande Complication der Uhrmacherhandwerkskunst gezählt.
Perpetual Calendar oder doch eine normale Datumsanzeige?
Muss es ein ewiges Kalender Uhrwerk, auch Perpetual Calendar genannt, sein? Dies ist ganz klar kein Fall von „müssen“. Es handelt sich bei dieser Kalender Komplikation um ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst. Selbstverständlich ist es auch möglich mit einer einfachen Datumsanzeige eines Vollkalenders das Datum von seiner Uhr abzulesen.
Aber das Wissen darum eine solche Hochleistung des ewigen Kalender Uhrwerks am Arm zu tragen, lässt das Herz eines Uhrenliebhabers höherschlagen. Die Möglichkeit diese Freude üder einen Perpetual Calendar an viele Generationen weitergeben zu können, ist bei der Anschaffung einer Uhr mit ewiger Kalender Komplikation ebenfalls ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Uhren mit Perpetual Calendar sind eine Anschaffung für nicht nur ein Leben.
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