ETA 2824-2 Uhrwerk
Das mechanische Automatikuhrwerk „ETA 2824-2“ ist eines der bekanntesten Uhrwerke im Bereich der Automatikuhren und ist in vielen, sehr hochwerten Luxusuhren verbaut. Hergestellt wird das Schweizer Uhrwerk von ETA seit dem Jahr 1982. Die frühen Vorgänger ETA 2824 und ETA 2824-1 wurden von 1971 bis 1982 hergestellt und waren in vielen teuren Automatikuhren das Herzstück. Aufgrund seiner sehr robusten und beständigen Konstruktion, wird das ETA 2824 Uhrwerk in Fachkreisen auch als „Panzer“ bezeichnet.
Neben seiner robusten Zuverlässigkeit ist das Schweizer Uhrwerk ETA 2824-2 vor allem für seine flache, kompakte Konstruktion bekannt. Mit einer Höhe von 4,6 Millimeter und einem Uhrwerksdurchmesser von 25,6 Millimeter passt das Automatikwerk optimal auch in eher flache Uhrengehäuse. Daher findet man dieses ETA-Uhrwerk beispielsweise auch in vielen flachen Dresswatches von Aristo, Molnija, Montegrappa, Buran oder Victorinox. Auch in einigen hochwertigen Fliegeruhren von Fortis ist das ETA 2824-2 Mechanikuhrwerk verbaut.
ETA 2824-2 Qualitätsstufen
Das Modell ETA 2824-2 hat dieselbe Unruhwelle wie das ETA 2801 Uhrwerk. Beide Werke sind der gleichen Werksfamilie zugeordnet, zu der auch die Kaliber 2836-2 und Kaliber 2834-2 gehören. Beide sin mit einer Datumsfunktion ausgestattet.
Die verschiedenen Qualitätsstufen des ETA 2824-2 Automatikuhrwerks definieren sich über die Regulierung, die Unruh, Hebesteinen und die Spiralfeder. Je nach Qualitätsstufe unterscheidet sich auch der Preis, wobei in den meisten Herren-Armbanduhren die Standard-Version des ETA 2824-2 verbaut ist. Die Qualitätsstufe „Chronomètre“ ist, wie der Name vermuten lässt, von der COSC als Chronometer zertifiziert und weißt auch die höchste Ganggenauigkeit auf.
Bei Chronographen kommt die um eine Stoppuhr-Funktion erweiterte Version 2834-2 und 2836-2 zum Einsatz, welche in den gleichen Qualitätsstufen definiert wird.
ETA Qualitätsstufe | Lagersteine | Spiralfeder | Gangwerte | Regulierung | Unruh |
---|---|---|---|---|---|
Standard | Polyrubin/td> | Nivarox 2 | 12 ± 12 Sekunden pro Tag | 2 Lagen | Nickel, vergoldet |
Elaboré | Polyrubin | Nivarox 2 | 7 ± 7 Sekunden pro Tag | 3 Lagen | Nickel, vergoldet |
Top | Roter Rubin | Anachron | 4 ± 4 Sekunden pro Tag | 5 Lagen | Glucydur , vergoldet |
Chronomètre | Roter Rubin | Anachron | Chronometer Genauigkeit | 5 Lagen | Nickel, vergoldet |
ETA 2824-2 technische Daten und Ganggenauigkeit
Wie bei mechanischen Uhrwerken üblich wird auch das ETA 2824-2 über einen automatischen Aufzug in Schwung gesetzt. Zusätzlich ist das Uhrwerk mit einem kugelgelagerten Zentralmotor ausgestattet, der in beide Richtungen aufgezogen werden kann. Bei allen Qualitätsstufen des ETA 2824-2 sind sowohl die Funktionen als auch die technischen Abmessungen identisch. Im Vergleich zu den ersten Modellen des ETA 2824 sind die heutigen Versionen technisch etwas weiterentwickelt und verfügen über einen höhere Gangreserve. Die Ganggenauigkeit des ETA 2824-2 ist aber zu den ersten Uhrwerken aus den 80er-Jahren annährend gleich geblieben.
Mit einer Gangreserve von 38 Stunden und 25 Rubinen schwingt das ETA 2824-2 Automatikwerk mit 28.800 Vibrationen pro Stunde und operiert auf Chronometer-Niveau. Neben einer Sekundenstoppvorrichtung und einer Datumsschnellkorrektur ist das Schweizer Uhrwerk mit Stunden, Minuten sowie einer Zentralsekunden ausgestattet. Die flache Höhe des Uhrwerks von 4,60 mm und einem kompakten Durchmesser von 11,5 Linien, bzw. 25,60 mm findet man das ganggenaue Uhrwerk in vielen eher flachen Luxusuhren.
ETA 2824-2 Alternativen
Ebenfalls aus dem Hause ETA ist das seit 1999 hergestellte ETA 2892A2 ein fast baugleiches Schweizer Uhrwerk. Beide Automatikwerke unterscheiden sich im Prinzip nur durch die Bauhöhe: das ETA 2892A2 Uhrwerk ist nur 3,6 Millimeter hoch und damit einen Millimeter flacher als das ETA 2824-2.
Generell läuft ein Patentschutz auf Uhrwerk nach 15 Jahren aus – somit ist seit 1997 die Bauweise des ETA 2824-2 Uhrwerks nicht mehr patentiert, was der Schweizer Uhrenbauer Sellita genutzt hat und die u.a. auch dieses Automatikuhrwerk nachgebaut hat. Unter der Bezeichnung „Kaliber SW200“ verkauft Sellita heute baugleiche ETA 2824-2 Uhrwerke. Vergleichbare mechanische Automatikwerke mit einer ähnlichen Bauweise sind u.a. das STP 1-11, SL3000, Valanvron 24 und das Hangzhou 6000.
Herrenuhren mit ETA 2824-2 Uhrwerk
Es gibt eine ganze Reihen an Uhrenmarken, die das Schweizer ETA 2824-2 Uhrwerk verbaut haben. Von der Marke „Aviator“ sind es die drei Modell Bristol Bulldog, Propeller und Dougls – alles samt hochwertige Armbanduhren im Fliegeruhren-Design. Auch die beliebte Uhrenmarke „Rado“ hat mit den beiden Herrenuhren Centrix Automatic und HyperChrome zwei Luxusuhren auf dem Markt mit eben einem solchen Uhrwerk. Auch die Luxusmarke TAG Heuer verkauft mit dem Modell „Carrera Calibre 5“ eine Herrenuhr, die mit dem Kaliber-5-Uhrwerk ein baugleiches Modell zum ETA 2824-2 Uhrwerk im Portfolio hat.
Hallo,
das 2824 wird nicht- und schon gar nicht in Fachkreisen- ‚Panzer‘ sondern ‚Traktor‘ genannt!
Als Beschreibung der soliden Qualität des Eta 2824-2 Uhrwerk habe ich öfter die Bezeichnung „Panzer“ gelesen. Der Begriff scheint also durchaus in der Uhrenszene für dieses Werk verwendet zu werden.
„Traktor“ habe ich tatsächlich auch schon mal gelesen.
Und der den Begriff „Traktor“ scheint mir wirklich die bessere Beschreibung. Seit über fünf Jahren trage ich fast täglich meine Uhr mit diesem formidablen Werk.
Mitnichten martial isch laut und auffällig wie in Panzer, sondern unablässig und zuverlässig wie ein auf dem Feld Furchen ziehender Traktor erfüllt diess Werk seine Aufgabe.
Vor fünf Jahren ging die Uhr nach einer Woche gut eine Minute nach. 2021 ganz genauso, ohne in der Zeit irgendeine Wartung oder Einstellung der Ganggenauigkeit erfahren u haben.
Das finde ich sehr respektabel.
Ich würde mir gerne die Tudor Style kaufen, von der Optik her ein Nachfolger der kultig(teur)en Tudor Prince !
Neu, für 2000 Euro, aber ohne Chronomètre certificat-ich finde eine Rolex/Tudor ohne Chronometerprüng ist schon schwach. Nichtsdestotrotz will ich eine Markenuhr, schlicht mit Dauphine Zeigern (das wichtigste Kriterium)! Jetzt schreibt ihr, es gibt beim 2824 quasi die selben Veredelungsstufen, wie bei allem was vom Etablissageur, oder hier dem größten Werkehersteller der weltweiten Industrie (nach wie vor, oder? Seiko, Seagull holen bestimmt fettestens auf?!)
Egal, dahingestellt ob für einen nicht chronomètre, 2000 € gerechtfertigt sind, wenn ich das Rohwerk überall im Internet für 300 € erwerben kann – ABER: wenn es kein offizieller Chronometer ist, hat er dann wenigstens die höchste Veredelungsstufe eingebaut und Tudor hat sich halt die Kohle für die Prüfung gespart?! Oder welche Stufe sonst?
Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe und vllt ein paar Tipps über gute Stahluhren mit Dauphine Zeigern, die Longine Flagship habe ich schon entdeckt – Preis und Leistung scheinen zu stimmen! Blasphemie, aber ausgerechnet viele Seikos, v. a. auch im Niedrigpreissegment kommen ausgerechnet von Seiko! Der Dauphine Gral wäre natürlich eine PP Calatrava mit kleiner Sekunde bei der 6! 215erWerk, Handaufzug und wie bei Patek üblich nur in Edelmetall ab 20K – wäre ein guter, zuverlässiger Schwiegersohn… nur mal so am Rande 🤣 Vielen Dank für Ihre liebe Hilfe!
Alle Tudor Uhren seit Ende 2019/Anfang 2020 sind nicht mehr mit Tudor 2824 ausgestattet, sondern mit Tudor T600. Das Caliber hieß bewusst und korrekt Tudor 2824, da es sich mehr als deutlich vom ETA Original unterscheidet. Für/von Tudor wird die komplette Unruhe Einheit ausgestauscht, Lagerung, Schockabsorbierung, Unruhe-Rad, Unruhe Feder, Feinregulierung, selbst die Ankerhemmung soll leicht geändert sein, aber ohne Beleg. Dazu kommt eine edle Finissierung und das komplette Durchgravieren mit Tudor Emblemen. Das Tudor 2824 entspricht bzw. ist sogar besser als ETA original Top/Chronometer Grade. Tudor zertifiziert in Rolex Manier nur ihre eigenen sogenannten Manufaktur-Kaliber bei COSC, um den Aufpreis gegenüber 2824/T600 zu rechtfertigen. Die Wahrheit ist aber, jedes 2824-2/SW200 ist bei entsprechender sorgfältiger Fertigung /Einregulierung genauso perfekt wie Tudor MT & Rolex 313x.
Ich spreche aus eigener Erfahrung, besitze 2x Black Bay 41, einmal von 2017 mit Tudor 2824 und einmal aus 2021 mit Tudor T600. Beide Uhren laufen extrem genau, um die Wette mit meinen Seiko HAQ.
Tudor T600 ab Anfang 2020 basiert auf dem Selitta SW200 und ist m.E. ebenso ein Tudor Manufactur-Kaliber wie die MT Kaliber, welch ja inzwischen bei einer Tudor Tochter gefertigt werden. Beim T600 greift Tudor noch tiefer in die Selitta SW200 Basis ein und Selitta selbst bietet kein derartige Qualitätsstufe ab Auslieferung.
Will man zwingend ein Tudor 2824, muss es eine Modell aus der Fertigung 2019 oder früher sein. So oder so laufen Tudor 2824/T600 auf COSC Niveau, wie die zertifizierten MT Kaliber. Aber Tudor hat die Zukauf Ebouche noch nie COSC zertifizieren lassen. Das ist nur ein Preis-/Marketingschachzug für deren MT Kaliber, deren einziger nenneswerter Vorteil die 70h Gangreserve sind …
Vielen Dank für die vielen Infos @Frank!
Rolex lässt also nur Manufakturkaliber zertifizieren, aber was an den Zukäufen alles verbessert (lassen) wird, beruhigt mich doch sehr für den geplanten Kauf, vorallem dass das Ergebnis des verbauten 2824 am Ende sogar besser ist, als die beste von der ETA vertriebenen Stufe (chronomètre), die ja auch schon auf COSC Niveau läuft.
Es wäre nach wie vor toll, wenn man mir hier einige weitere „erschwingliche“ Stahluhren mit Dauphine Zeigern empfehlen könnte.
Krönung des ganzen wäre eine Komplikation in Form von der kleinen Sekunde bei der 6 (oder auch woanders auf dem Blatt).
Vorbild old school Calatrava.
Danke im Voraus!
Tobi